••• Mediation Hamburg || Was ist Mediation?

Was ist Mediation? Ein Streitloser Weg zur Konfliktlösung mit Mediator

Begriffsdefinition Mediation:	Das Ende Juli 2012 in Kraft getrende Mediationsgesetz definiert in § 1 den Begriff Mediation: "Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mit Hilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben." Das Mediationsverfahren ist somit ein zielorientierter Prozess, in dem zwei oder mehrere Parteien mit Hilfe eines neutralen Dritten selbstverantwortlich eine einvernehmliche Lösung erarbeiten, die den individuellen Bedürfnissen und Interessen jeder Partei möglichst weit gerecht wird.

Was macht den Unterschied bei Mediation?	Dazu aus der Gesetzesbegründung zum Mediationsgesetz: "Insbesondere im Hinblick auf die Eigenverantwortlichkeit der Parteien für die Lösung des Konflikts unterscheidet sich die Mediation von anderen Verfahren, in denen die den Streit schlichtende Person den Parteien eine bestimmte Konfliktlösung vorschlagen kann (Schlichtung) oder der Streit der Parteien durch einen Dritten entschieden wird (gerichtliches Verfahren und Schiedsgerichtsverfahren). Von der Rechtsberatung unterscheidet sich die Mediation insbesondere insoweit, als im Mediationsverfahren zwar das Recht als ein wesentlicher Orientierungspunkt für mögliche Konfliktlösungen erörtert werden kann, eine konkrete rechtliche Beratung über die dem Konflikt zugrundeliegenden Rechtsfragen jedoch nicht erfolgen darf."

Mediation - nicht nur bei Trennung und Scheidung!	Konfliktlösung durch Mediation geht überall! Nicht nur bei Trennung und Scheidung! Informationen zur Scheidungsmediation Das Mediationsverfahren eignet sich für alle Lebensbereiche. mehr dazu
Wer kennt nicht den Satz "Recht muss nichts mit Gerechtigkeit zu tun haben"? Meist ist aber allein das Bedürfnis nach Gerechtigkeit, Respekt und Anerkennung der Grund eines Konfliktes. Oft fühlt man sich einfach ungerecht behandelt, ohne dass sich dieses Unrechtsempfinden in Gesetzen widerspiegelt. Wird nun versucht, diesen Konflikt mit einem Richterspruch zu lösen, ist immer eine der Parteien auf der Verliererseite. Dies ist nicht nur in familiären Beziehungen - also bei Trennung oder Scheidung von Paaren - ein sehr unbefriedigendes Ergebnis. Die Mediation eignet zur Konfliktlösung in allen anderen Fällen, in denen die Konfliktparteien in einer (menschlichen) Beziehung zueinander stehen. Dies ist außer bei Ehepaaren z.B. auch bei Geschäftspartnern + Gesellschaftern einer Firma, Arbeitnehmer + Arbeitgebern, Mietern + Vermietern, Kunden + Lieferanten oder Mitgliedern in einer Erbengemeinschaft der Fall. Beispiele für mediationsgeeignete Konflikte finden Sie in der Auflistung "Wann nützt Mediation". Ziel der Mediation ist es immer eine interessengerechte Lösung zu finden, die den Interessen beider Parteien Rechnung trägt. Die Berufung auf statische Rechtspositionen steht nicht im Vordergrund. Stattdessen geht es um das, was der Einzelne als gerecht empfindet. Oft kommt es dann zu Ergebnissen, die das Recht in seiner Unflexibilität nicht bieten könnte.

Mediation + Rechtsschutz	Rechtsschutzversicherer nehmen Mediation zunehmend in ihr Angebot auf. Dies geschieht aber nicht "automatisch". Der Vertrag ist in den meisten Fällen anzupassen. mehr dazu
Vor ein paar Jahren startete die D.A.S. erfolgreich das Verfahren der außergerichtlichen Konfliktlösung. Mittlerweile haben fast alle Versicherer nachgezogen, unter ihnen große namhafte Rechtsschutzversicherer wie Roland, Allianz, ARAG und R+V. Vielen Rechtsschutzversicherten ist diese Möglichkeit einer unstreitigen Konfliklösung noch gar nicht bekannt. Die Versicherungen informieren deshalb zum Teil umfassend über das Mediationsverfahren und die Verträge lassen sich für Bestandskunden oft beitragsfrei ergänzen, so dass Mediation ohne Zusatzkosten mitversichert wird. Fragen Sie ggf bei Ihrem Versicherer nach!

Mediation + Prozesskostenhilfe	Außergerichtliche Mediation ist vorläufig nur denjenigen möglich, die die Kosten aus eigenen Mitteln bestreiten können oder eine Rechtsschutzversicherung als Kostenträger finden. mehr dazu
Das Mediationsgesetz sieht vor, dass einzelne Bundesländer Versuchsmodelle für die Prüfung einer öffentlichen Kostenförderung (Mediationskostenhilfe) einführen. Da öffentliche Gelder jedoch bekanntlich knapp sind, wird Mediationskostenhilfe nicht kurzfristig und nicht überall realistisch zu erwarten sein. Einkommensschwache Konfliktparteien, werden deshalb weiterhin zunächst die Gerichte in Klage- und Antragsverfahren anrufen müssen. Bei ausreichenden Erfolgsaussichten besteht dann Anspruch auf Prozess- oder Verfahrenskostenhilfe. Innerhalb des streitigen Verfahrens ergibt sich dann möglicherweise die Chance einer gerichtsnahen Mediation (siehe unten). Die Kosten für dieses gerichtsnahe Mediationsverfahren wären dann von der bewilligten Verfahrenskostenhilfe oder Prozesskostenhilfe gedeckt.

Mediation \| Ein Fallbeispiel	Ein mögliches Beispiel für erfolgreiche Mediation finden Sie in der Pressemitteilung des Bundesjustizministeriums zur Verabschiedung des Mediationsgesetzes durch die Bundesregierung vom 12.01.2011. Weil dieser Link möglicherweise mittelfristig nicht mehr funktioniert, zitieren wir unter "mehr dazu" das Beispiel wörtlich. mehr dazu
Ein Fallbeispiel aus dem Erbrecht: "Der Sohn soll Alleinerbe sein, seine beiden Schwestern nur den Pflichtteil bekommen. Die drei streiten sich zunächst vor Gericht, stimmen dann aber einer Mediation zu. Dort finden sie heraus, dass die beiden Frauen sich schon immer zurückgesetzt fühlten, was ihrem Bruder gar nicht klar war. Sie einigen sich, dass die Schwestern neben Geld noch verschiedene "Lieblingsstücke" aus dem Nachlass erhalten. Am Ende finden alle drei Geschwister die Lösung gerecht. Durch eine gerichtliche Entscheidung hätte eine solche Lösung niemals herbeigeführt werden können. Hingegen hat das Mediationsverfahren dazu geführt, dass die Geschwister auch heute noch in gutem Kontakt stehen." (Pressemitteilung des Bundesjustizministeriums zur Verabschiedung des Mediationsgesetzes durch die Bundesregierung vom 12.01.2011)